Ergometrie
Zur Beurteilung der Schwere von Durchblutungsstörungen und zur Kontrolle des Krankheitsverlaufs ist die standardisierte Messung der schmerzfreien Gehstrecke notwendig. Darüber hinaus können verschiedene Belastungsuntersuchungen durchgeführt werden. Dabei sind Laufbandbelastung und Wadenergometrie die am häufigsten durchgeführten Belastungstests. Auch eine Belastung der Arme zur Unterscheidung vaskulärer Probleme von neurologischen Problemen ist möglich.
Gehtest
Die einfachste Prüfung der Leistungseinschränkung durch arterielle Verschlüsse an der unteren Extremität ist die standardisierte Messung der schmerzfreien Gehstrecke. Dabei muß der Patient auf ebenem Boden mit einem Schrittempo von 90-120/min bis zur Schmerzgrenze gehen. Gemessen wird die Gehstrecke oder die Gehzeit, wobei letztere jedoch weniger gut vergleichbare Resultate liefert, da sie deutlich mehr von der Schrittgröße abhängt als die schmerzfreie Gehstrecke. Der Gehtest dient zur Abschätzung des Schweregrades einer Durchblutungsstörung im Stadium II. Das Stadium I wird durch diese Untersuchung nicht ausgeschlossen, im Stadium III und IV darf ein Gehtest nicht gemacht werden.
Schmerzfreie Gehstrecken von mehr als 200 m finden sich bei relativ gut kompensierten arteriellen Verschlußkrankheiten. Liegen Gehstrecken von weniger als 200 m vor, so ist eine steigende Amputationsbedrohung der Extremität zu befürchten. Verlaufskontrollen der schmerzfreien Gehstrecke sind dann von besonderer Aussagekraft. Sollte sich eine anfangs relativ gute Gehstrecke von mehr als 500 m trotz konsequenter Behandlung zunehmend verkürzen, so ist dies ein dringender Hinweis auf eine sich zunehmend verschlimmernde Verschlußkrankheit, die eingreifende diagnostische und therapeutische Konsequenzen notwendig macht.
Laufbandtest
Am häufigsten wird die Gehleistung der Patienten auf dem Laufband bei standardisiert vorgegebener Laufbandgeschwindigkeit und - steigung (z. B. 3km/h und 12% Steigung) ermittelt. Üblicherweise wird die Strecke in Metern bis zum Beginn von Schmerzen, z.B. in der Wade der betroffenen Seite (=schmerzfreie Gehstrecke) und die Strecke bis zum wegen starker Schmerzen notwendigen Abbruch des Testes (maximale Gehstrecke) ermittelt. Zusätzlich werden die Dopplerdrücke vor und nach Laufband gemessen.
Besteht nach diesen unblutigen und den Patienten kaum belastenden Untersuchungen der dringende Verdacht auf eine arterielle Verschlußkrankheit der Beine, sollte eine farbcodierte Duplexsonographie der Becken - Beingefäße durchgeführt werden, Gefäßuntersuchungen mit Kontrastmittel sind dann häufig überflüssig bzw nur erforderlich, wenn eine gefäßeröffnende Behandlung mit Kathetertechnik oder operativ geplant ist.