Embolie
Als Thrombose wird die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) im Kreislaufsystem bezeichnet. Man unterscheidet zwischen arteriellen und venösen Thrombosen.
Bewegt sich der Thrombus im Gefäßsystem und verlegt dann ganz oder teilweise die Blutzufuhr zu einem Organ, kommt es zur Embolie. Durch die Embolie wird die Funktion des Organes gestört, was je nach Ausmaß zur Unterversorgung einer Körperregion mit Blut bis hin zu lebensbedrohenden Situationen führen kann.
Zur Lungenembolie kommt es, wenn ein Thrombus oder auch Embolus durch das rechte Herzen geschwemmt wird, über die Arteria pulmonalis zur Lunge gelangt und Teile der Lunge nicht mehr ausreichend durchblutet und damit funktionsunfähig macht. Häufiger haben Lungenembolien dann auch einen tödlichen Verlauf.
Diagnostik - was ist sinnvoll und erforderlich in der Notfallsituation
Sind alle Kriterien für einen rein embolischen Gefäßverschluß (keine Beinbeschwerden im Sinne einer Schaufensterkrankheit -Claudicatio- in der Vorgeschichte, an der anderen Gliedmaße Pulse vorhanden, eindeutige Emboliequelle, Embolievorgeschichte, Herzstolpern, Rhythmusstörungen,Arrhythmie), kann bei mehr zentral gelegenen embolischen Verschlüssen auf eine weitergehende Diagnostik verzichtet und der Patient unmittelbar einer operativen Therapie zugeführt werden. Ist jedoch ein sicherer klinischer Ausschluß einer arteriellen Thrombose nicht möglich, wird eine Voruntersuchung mit Apparaten erforderlich. Eine solche Untersuchung ist auch bei tiefer gelegenen embolischen Verschlüssen ratsam, da sich u. U. Alternativen zur chirurgischen Blutgerinnselentfernung -Embolektomie- ergeben.
Auch bei scheinbar eindeutigem zentralem embolischem Verschluß ist eine apparative Diagnostik immer ratsam, da trotz eindeutiger Konstellation klinische Fehldiagnosen auftreten können. Führendes diagnostisches Verfahren ist zur Zeit vielfach noch die Gefäßdarstellung mit Kontrastmittel, welches über eine Arterie gegeben wird (Angiographie oder Arteriographie). Bildgebende Ultraschallverfahren, vor allem mit Farbdarstellung des Blutflusses (Duplexsonographie), Computertomographie und zunehmend häufiger die Kernspintomographie kommen ergänzend in Betracht (Nachweis von Gefässwandeinrissen (Dissektionen) und Gefaessaussackungen (Aneurysmen).
Nachsorge - was bleibt zu bedenken?
Nach Überwindung der Mangelsituation muß eine angemessene Behandlung der Grunderkrankung erfolgen, um neuerlichen Embolien vorzubeugen. Diese besteht bei embolischen Verschlüssen, insbesondere bei Vorliegen einer absoluten Arrhythmie und Vorhofflimmern in der gerinnselverhindernden Medikamentengabe (Antikoagulation). Auch nach gerinnselauflösender Behandlung bzw. Thrombektomie von arteriellen Thrombosen ist eine solche Antikoagulation zumindest für einige Monate, häufiger auch länger, notwendig. Organische Ursachen ( z.B. Popliteaaneurysma) müssen korrigiert werden, um erneute Ereignisse möglichst zu vermeiden.